Ludwig Meidner

Ludwig MEIDNER
"Ich und die Stadt"

Das vorliegende Dokument ist ein Bild ,ein Gemälde ,das 1912 entstand. MEIDNER zählte ebenso wie KLEE ,NOLDE ,KANDINSKY ,MÜLLER (...)zur Gruppe der Expressionisten. Das Thema des Bildes ist die GroBstadt und die Auswirkungen der Verstädterung auf das Leben der Leute. Das Thema der Stadt und des Stadtlebens nimmt einen groBen Platz in den Werken der Expressionnisten ein.Wir sehen ein Gesicht ,das Gesicht eines Mannes. Es ist im Vordergrund und verdeckt einen GroBteil des Bildes.
Es scheint uns anzusehen,es ist, als wolle er uns ansprechen.In seinen Augen kann man den Ausdruck von Schmerz und Angst ablesen ,als riefe er uns um Hilfe.
Der Mann lebt in der GroBstadt , sie bedroht ihn ,friBt ihn auf, erdrückt ihn. Die Stadt vernichtet den Einzelnen.

Als eine Folge der industriellen Revolution wurden die Städte immer gröBer:die Bauern gaben ihre Höfe auf und fanden eine Stelle in einer Fabrik(die Landflucht begann um 1850) ,immer mehr Leute lebten in der Stadt. In den Industriegebieten hatten die Häuser schwarze traurige Fassaden ; es gab Arbeitersiedlungen ,deren Häuser alle gleich aussahen.

Der Mann auf dem Bild ist wie gefangen genommen, er kann nicht der Stadt entgehen, er kann nicht mehr fliehen. Die Häuserreihen umringen den Mann, sie sind überall, es ist wie ein Teufelskreis.

Man hat den Eindruck, die Stadt ist verrückt geworden und will ihn zerstören(vernichten). Es wirkt wie ein Alptraum. Der Mann wird selbst verrückt, fühlt sich verloren und hat keine Chance mehr, der Stadt zu entkommen . Es ist zu spät. Der Mensch und die Stadt scheinen unzertrennlich geworden zu sein: so sehen wir zum Beispiel Streifen von gleichförmigen Fenstern in seiner Kleidung.Die Farben des Geschichts und die der Stadt sind dieselben (schwarz, grau, braun). Die Augen des Mannes treten aus den Augenhöhlen hervor, das Gesicht ist mager und besteht nur noch aus Haut und Knochen, die Hand erinnert an ein Skelett; der Einzelne stirbt: der Gewinn ist am wichtigsten geworden.

Verstädterung und Verelendung des Proletariats sind gleichzeitig als eine Folge der industriellen Revolution enstanden.

Die Expressionisten zeigten nur die negativen Seiten des GroBstadtlebens, das natürlich auch Vorteile hat ...